Stell dir vor, du steigst eine schmale Treppe hinab berichtet ein Mitreisender. Oben rauscht der Verkehr, unten umfängt dich die Kühle und der Geruch von feuchtem Stein. Das Licht deiner Gruppe tanzt über Mauern, die älter sind, als man sich fassen kann. Hier unten, verborgen vor den Augen der Stadt, liegen die alten Steine Kölns.
Sie erzählen Geschichten – wenn man genau hinhört. Manche stammen von den Ubiern, die hier vor fast 2000 Jahren lebten und mit den Römern Freundschaft schlossen. Andere Steine wurden von Legionären aufgeschichtet, die Köln zur „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“ machten. Abgenutzte Quader, sorgsam behauene Blöcke und grobe Bruchstücke liegen dicht beieinander – jeder trägt Spuren von Werkzeugen, Händen, Jahrhunderten.
Du siehst die Reste einer Mauer, die einst Schutz bot. In einer Ecke erhebt sich ein Fundament, das vielleicht zu einem prächtigen Haus gehörte, in dem Händler Wein und Öl lagerten. Hier und da glänzen kleine Bruchstücke von Ziegeln im Licht, Zeugnisse römischer Handwerkskunst.
Und während du weitergehst, merkst du: Die Steine schweigen nicht wirklich. Sie flüstern von Festen und Märkten, von Kämpfen und Katastrophen, von Menschen, die längst vergangen sind – und trotzdem hier unten weiterleben. Denn Köln, das ist nicht nur die Stadt über der Erde. Es ist auch dieses uralte, steinerne Gedächtnis unter euren Füßen.
Und nach dieser Reise in die Vergangenheit gab´s ein verdientes Kaltgetränk mit Schmankerln im „Bierhaus en d´r Salzgass“.