Wer einmal während der närrischen Tage genauer hinschaut — sei es auf einer Prunksitzung, bei einem Empfang, im Straßenkarneval oder im Vereinsheim — dem fällt sofort auf:
Überall glänzt und funkelt es. Bunte Orden baumeln an Ketten, Bändern oder werden stolz am Kostüm getragen. Doch was steckt dahinter? Warum sind die Orden im Karneval so beliebt und aus dem
Brauchtum nicht mehr wegzudenken? Um das zu verstehen, lohnt ein Blick in die Geschichte:
Wie alles begann
Schon im frühen 19. Jahrhundert begannen die Narren im Rheinland, sich über die steife und manchmal allzu ernste Obrigkeit lustig zu machen. Damals waren militärische Orden und Ehrenzeichen wichtige Symbole von Macht, Rang und Anerkennung.
Die Karnevalisten dachten sich:
„Warum sollen nicht auch wir unsere Helden ehren — nicht für kriegerische Taten, sondern für Frohsinn, Humor und den Erhalt unseres Brauchtums?“
So entstanden die ersten Karnevalsorden, als ironische, aber liebevolle Persiflage. Anfangs eher schlicht und meist in Form von Ehrenabzeichen aus Pappe oder Blech, entwickelten sich die Orden
mit der Zeit zu kunstvollen Schmuckstücken.
Jedes Jahr neue Motive, detailreiche Gestaltung, oft mit Anspielungen auf das Sessionsmotto oder aktuelle gesellschaftliche Themen.
Orden als Zeichen der Anerkennung
Bis heute steht jeder Orden symbolisch für den Dank und die Anerkennung an die Menschen, die den Karneval mit Leben füllen:
Jeder von ihnen investiert unzählige Stunden in das närrische Treiben. Ein Orden ist ein kleines, aber wichtiges Zeichen: „Wir sehen, was du tust — und wir schätzen es!“
Orden als Stück gelebter Gemeinschaft
Darüber hinaus sind Karnevalsorden ein sichtbares Band der Gemeinschaft:
Wer einen Orden verliehen bekommt, gehört dazu — zur bunten Familie des Karnevals.
Gerade in Zeiten, in denen vieles schnelllebig und digital geworden ist, bewahren die Orden ein Stück echter, handfester Tradition. Sie werden überreicht bei feierlichen Sitzungen, mit viel Humor und Herzlichkeit. Oft entstehen dabei Momente, die lange in Erinnerung bleiben.
Und nicht zu vergessen: Für viele ist das Sammeln der Orden eine Leidenschaft. So manches Vereinsmitglied besitzt inzwischen ganze Wände voller Orden — eine bunte Chronik der eigenen Karnevalsgeschichte.
Jeder Orden erzählt eine Geschichte
Wer genau hinschaut, entdeckt auf den Orden die Themen und Ereignisse der jeweiligen Session:
So wird jeder Orden zum kleinen Kunstwerk — und gleichzeitig zum Botschafter des Vereins und der jeweiligen Karnevalssession.
Fazit: Mehr als nur Schmuck
Was als Persiflage begann, ist heute gelebtes Kulturgut. Karnevalsorden sind Anerkennung, Gemeinschaft, Erinnerung und Sammelleidenschaft in einem. Sie gehören einfach dazu und machen
den Karneval so bunt, wie er ist.
Denn:
In diesem Sinne:
Auf viele weitere funkelnde Orden, auf das lebendige Brauchtum und auf den Karneval, der uns alle verbindet!